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[DE] Studienergebnis: Vollständige Umsetzung des europäischen Luftfahrbinnenmarktes reduziert die Kosten für die EU Wirtschaft um bis zu 37 Mrd. € im Jahr

By  Brussels, — Last updated on 3 April 2020
  • Allein die Hälfte der Einsparungen (17,4 Mrd. €) könnte die Überarbeitung und Umsetzung der Gesetzgebung zum einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky) erreicht werden

Eine neue StudieICCSA-University of Bergamo für A4E, Cost of Non-Europe in Aviation (CONEA), Februar 2020. hat ergeben, dass durch die unvollständige Umsetzung des europäischen Luftfahrtbinnenmarktes in den vergangenen 25 Jahren, den daraus resultierenden gesetzgeberischen Lücken und den Widersprüchen bei der Anwendung der Richtlinien in den Mitgliedsstaaten, den europäischen Fluglinien, ihren Passagieren und der europäischen Wirtschaft bis zu 37 Mrd. € an zusätzlichen Kosten im Jahr entstehen. Fast die Hälfte (17,4 Mrd. €) könnte durch die Überarbeitung und Umsetzung der Gesetzgebung zum einheitlichen europäischen Luftraum eingespart werden.

Nichtsdestotrotz, der Luftfahrtbinnenmarkt ist einer der größten Erfolge der EU. Durch ihn nahm der Wettbewerb zwischen den Fluglinien zu, mit der Folge, dass Reisenden bessere und mehr Verbindungen zu niedrigeren Preisen angeboten werden und damit die Freizügigkeit von Menschen und Gütern in Europa ermöglicht wird — einer der Eckpunkte der europäischen Integration.

„Die europäische Kommission hat im Jahr 2013 geschätzt, dass die Umsetzung eines einheitlichen europäischen Luftraums zu Einsparungen von 5 Mrd. € führt.Europäische Kommission, Pressemitteilung Single Sky: Commission acts to unblock congestion in Europe’s airspace, 11 June 2013 Heute, sieben Jahre später, hat sich dieser Betrag durch das Fehlen sowohl einer einheitlichen Luftraumstruktur als auch der Überarbeitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, mehr als verdreifacht. Eine entsprechende Umsetzung würde es den Fluglinien erlauben das freiwerdende Geld sinnvoller einzusetzen z.B. in neue Flugzeugtechnologien oder erneuerbare Flugkraftstoffe“, sagte Thomas Reynaert, Managing Director, Airlines for Europe (A4E).

Die Studie hat sowohl bekannte Probleme der bestehenden Strukturen analysiert als auch bisher nicht quantifizierte Bereiche untersucht. Der Studie zufolge würde eine Verbesserung in fünf Schlüsselbereichen die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors auf lange Sicht stärken, Arbeitsplätze sichern, die Freizügigkeit erhalten und dabei gleichzeitig wirtschaftlichen Nutzen generieren.

Die Studie kritisiert:

  1. Das Fehlen eines einheitlichen europäischen Luftraums, mangelnde Effizienz im Luftraum und die damit verbundenen sozioökonomischen Kosten (bis zu 17,4 Mrd. €/Jahr);
  2. Nationale Luftfahrtsteuern, die den internen Markt der EU stören und zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen führen (bis zu 16,7 Mrd. €/Jahr könnten durch deren Abschaffung freigesetzt werden);
  3. Flughafengebühren: Effektivere Umsetzung und Kontrolle der EU Richtlinie über Flughafenentgelte könnten bis zu 2 Mrd. €/Jahr einsparen;
  4. Wiedereinführung von Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraums und der Mangel an Personal führen zu Verspätungen der Passagiere und zusätzlichen operationellen Kosten von bis zu 1 Mrd. €/Jahr;
  5. Uneinheitliche Einführung neuer EU Zollrichtlinien (Zollkodex der Union) erzeugt unnötigen administrativen Aufwand und reduziert die Wettbewerbsfähigkeit der EU Luftfrachtunternehmen (Betrag offen).

„Weil die Luftfahrt weltweit operiert, ist sie anfällig für Störungen in der Wertschöpfungskette und benötigt daher einen ganzheitlichen Ansatz. Wir rufen die Europäische Kommission dazu auf die notwendigen Schritte zur endgültigen Einführung des einheitlichen europäischen Luftraumes zu unternehmen und damit die Einsparungspotentiale sowohl für Fluglinien als auch für Passagiere zu heben“, fügte Reynaert hinzu.

Über A4E

Airlines for Europe (A4E) wurde 2016 gegründet und ist Europas größter Luftfahrtverband mit Sitz in Brüssel. Die Organisation setzt sich im Namen ihrer Mitglieder dafür ein, die Luftfahrtpolitik der EU zum Nutzen der Verbraucher mitzugestalten und einen weiterhin sicheren und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsmarkt zu gewährleisten. Mit mehr als 720 Millionen beförderten Passagieren pro Jahr machen A4E-Mitglieder mehr als 70 Prozent der Reisen des Kontinents aus, betreiben mehr als 3.000 Flugzeuge und erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr als 130 Milliarden Euro. Mitglieder mit Luftfracht- und Postaktivitäten transportieren jedes Jahr mehr als 5 Millionen Tonnen Waren zu mehr als 360 Zielen, entweder mit Frachtern oder Passagierflugzeugen. Aktuelle Mitglieder sind Aegean, airBaltic, Air France-KLM Group, Cargolux, easyJet, Finnair, Icelandair, International Airlines Group (IAG), Jet2.com, Lufthansa Group, Norwegian, Ryanair Holdings, Smartwings, TAP Air Portugal, TUI and Volotea. Im Jahr 2019 wurde A4E von International Transport News zur „Airline & Aviation Business Development Organisation of the Year“ ernannt. Folge uns auf Twitter @A4Europe.